NVA LAN 4

Weit draussen in den unerforschten Einöden eines total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne. Um sie kreist in einer Entfernung von ungefähr achtundneunzig Millionen Meilen ein absolut unbedeutender, kleiner blaugrüner Planet, dessen vom Affen stammende Bioformen so erstaunlich primitiv sind, dass sie Digitaluhren noch immer für eine unwahrscheinlich tolle Erfindung halten.
Dieser Planet hat – oder vielmehr hatte – ein Problem: die meisten seiner Bewohner waren fast immer unglücklich. Zur Lösung dieses Problems wurden viele Vorschläge gemacht, aber die drehten sich meistens um das Hin und Her kleiner bedruckter Papierscheinchen, und das ist einfach drollig, weil es im grossen und ganzen ja nicht die kleinen bedruckten Papierscheinchen waren, die sich unglücklich fühlten.
Und eines Donnerstags dann, ca. zweitausend Jahre, nachdem ein Mann an einen Baumstamm genagelt worden war, weil er gesagt hatte, wie phantastisch er sich das vorstelle, wenn die Leute zur Abwechslung mal nett zueinander wären, fuhr ein junger Mann aus Dortmund ins weit entfernte Leipzig, um an einer LAN-Party teilzunehmen, bei der es keine unglücklichen Menschen geben würde, sondern wo gegrillt wurde und wo man TFC spielen konnte, bis man vor Müdigkeit mit dem Kopf in das Chilli fiel, das man vorhin leider nicht aufgegessen hatte, weil der Gegner gerade die Flagge hatte.

Nachdem wir schon seit einiger Zeit eine vierte NVA-LAN geplant hatten, waren es schliesslich die Jungs von IQ, die für uns den Termin festlegten. Anlässlich ihres zweiten Geburtstages wurde auch dieses Jahr am 5./6. Mai wieder ein IQ-Cup ausgerichtet und da wir ja schon letztes Jahr auf unserer ersten LAN-Party soviel Spass hatten, wollten wir das Turnier auch dieses Mal im LAN spielen.
Wir entstaubten also den Partyraum, der bereits für unsere ersten beiden Treffen herhalten musste, liessen schonmal den Grill warmlaufen und übten das Aiming mit dem BNC-Kabel vom sechsten in den zweiten Stock, damit auch wirklich nix schiefgehen konnte.
Joem war wie gesagt bereits Donnerstag aufgekreuzt und konnte sogar schon unser ESPL-Match gegen LoL mit 10mBit Anbindung mitspielen, der Rest tauchte dann Freitag im Laufe des Nachmittags auf. Nachdem wir unsere übliche Einkaufstour hinter uns gebracht hatten (und nein, dieses Mal haben wir uns nicht verfahren ;)), tauchte dann auch schon bald der böse Els auf, der einen neuen Helm sowie SirElliot im Gepäck hatte. Nimmi & Warez waren erwartungsgemäss spät dran, da ja am Freitag Nachmittag alle coolen Leute nach Leipzig wollen. Also packte Grossgrillmeister Gandhi schonmal die ersten Würstchen auf den Grill und schon wenige Minuten später hatte der verführerische Duft verdampfenden Bieres die beiden zielsicher zu uns geführt. Nach einem gemütlichen Grillabend mit ausreichend Alkohol kann man Rechner bekannlich besonders effizient aufbauen, also taten das auch alle, die nicht schon am Nachmittag so voreilig gewesen waren. Die folgende Nacht war dann von den Geräuschen krachender Shotguns und donnernder Rocketlauncher erfült, nur hin und wieder unterbrochen von dem Geräsch, das ein BNC-Kabel von sich gibt, wenn grosse Mengen Daten verschoben werden 😉
Am Samstag liess sich dann auch unser Amarettoman mal blicken, nur von dem finsteren Gedanken beseelt, für uns zu kochen. Naja … und das tat er dann auch. Nach dem Essen war es dann auch schon Zeit: unser erstes Spiel beim IQ-Cup stand an. Der genaue Verlauf kann hier nachgelesen werden, ich will hier nur sagen, dass wir keines der Vorrundenspiele verloren. 🙂 Natürlich war die Stimmung den gesamten Nachmittag und Abend entsprechend gut und es viel uns fast etwas schwer, uns am Abend doch für einige Stunden von unseren Rechnern trennen zu müssen. Wie schon bei der letzten LAN, gingen wir auch dieses Mal wieder essen und irgendwie reden die meisten Leute auch viel entspannter miteinander, wenn sie statt einer Mouse ein Messer in der rechten Hand haben.
Mit gut gefülltem Bauch kehrten wir spät in der Nacht wieder heim und taten das, was eigentlich um diese Uhrzeit das einzig vernünftige ist: wir machten den Wodka auf und die Rechner an und taten uns gegenseitig fürchterlich gemeine Dinge an. Man braucht kein paranoider, abstinenter Computerskeptiker zu sein, um zu wissen, dass uns das soviel Spass bereitete, dass wir bis in die frühen Morgenstunden damit weitermachten.
Der nächste Morgen zeichnete sich dadurch aus, dass er ein Nach- mittag war. Eigentlich hatte Gandhi uns versprochen, wieder sein schmackhaftes Chilli zu bereiten, aber in anbetracht der fortgeschrit- tenen Zeit verschoben wir das auf den Abend und widmeten uns stattdessen den IQ-Cup Play-off-Spielen. Wir gewannen das Viertelfinale gegen R@TS und konnten auch aus dem Halbfinale gegen die Netfreaks durch den vielleicht schnellsten Golden Cap in der Geschichte des modernen Ego-Shooters siegreich hervorgehen (@NF: Schuld ist dieser Mann!! ;))
Am Abend machten wir dann endlich noch die traditionellen Gruppenfoto´s und dann gabs tatsächlich das versprochene Chilli von Gandhi und es war ebenso scharf wie lecker. Nimmi und Warez wollten eigentlich schon längst wieder auf dem Heimweg sein, aber die Aussicht darauf, wie der Genuss von tonnenweise roten Bohnen ihnen die Heimfahrt versüssen wird, hat sie doch noch bis nach dem Essen warten lassen 😉
Unsere beiden Franken verliessen uns dann und nachdem wir sie mit winkenden Taschentüchern verabschiedet hatten, organisierten wir noch schnell ein Gather, bei dem das rote Team irgendwie nur aus einem Clan bestand 🙂
Nach einer siegreichen Stunde Fun auf 2fort und 2morfort (yessss!!! =)) war es dann aber schon fast Mitternacht und unsere Twingo-Fahrgemeinschaft Elliot & Els musste uns nun auch verlassen.
Schliesslich blieb auch dem Rest von uns nichts weiter übrig, als die Rechner abzubauen und unsere Nerven dafür zu stählen, was uns am nächsten Tag erwarten würde: der Auftritt von [NVA]*wischmopping*Iceman feat. OhAbwasch mit ihrem Stück „Heute back‘ ich, morgen brat‘ ich, übermorgen wisch‘ ich den Partyraum bis der Boden glänzt“. Der Rest von uns spielte natürlich lediglich Statistenrollen, um den grossen Stars ihren Ruhm nicht streitig zu machen.
Anschliessend fuhr auch Joem wieder Richtung Heimat. Diesmal hatte er sich nicht getäuscht, es hatte funktioniert, und niemand war dafür an irgendwas genagelt worden. 😉

Nunja, abschliessend möchte ich nach anmerken, dass leider auch diesesmal nicht alle zum Clantreffen kommen konnten, insbesondere vielleicht deshalb, weil der Termin auch erst relativ kurzfristig festgelegt worden war.
Aber die nächste Lan kommt bestimmt, dann vielleicht auch wieder in grösserem Rahmen.
Until then … have fun!

P.S.: Natürlich gibts auch diesesmal wieder einiger Fotos (wenn auch nicht soviel wie beim letzten Mal), die man hier downloaden kann. (31 Fotos, 1,8 megs)

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